Arena y Esteras: Aktuelles aus Villa el Salvador

 

Ana Sofia, die Mitbegründerin von Arena y Esteras, hat uns einen kleinen Bericht und ein Video zur Situation in Peru und wie die Gruppe aktuell damit umgeht, geschickt:

„Wir sind hier alle noch ruhig, aber besorgt, wie sich die Situation mit der Pandemie weiterentwickeln wird. Seit dem 15. März befindet sich das ganze Land in Quarantäne und keiner geht arbeiten oder zur Schule. Hier in Peru wird die COVID-19 Lage gut von der Regierung überwacht und kontrolliert. Unser Präsident hat von Anfang an viele Maßnahmen gegen das Virus ergriffen, da unser Gesundheitssystem sehr prekär ist. Er hat zum Beispiel Kontaktsperren und nächtliche Ausgangssperren verhängt. Außerdem hat er Gesetze erlassen, nach denen Menschen, die ihre Häuser ohne einen wichtigen Grund oder ohne Erlaubnis verlassen, Bußgelder zahlen müssen oder sogar inhaftiert werden können. Ein großes Problem hier ist, dass mehr als 80% der Bevölkerung, die erwerbstätig ist, schwarz arbeitet, zum Beispiel im Verkehr, im Handel, im Bauwesen oder als Putzkraft. Diese Menschen haben jetzt kein Einkommen mehr, um ihre Familien zu ernähren. Zwar hat die Regierung Geldzahlungen und Lebensmittelspenden an die ärmsten Familien verteilt, aber viele erhalten trotzdem keine Hilfe und es gibt auch viel Korruption.

In Stadtvierteln wie Villa el Salvador arbeiten sogar mehr als 90% der Menschen schwarz. Sie haben alle kein Einkommen mehr und wissen nicht, wie sie ihre Familien ernähren sollen. Wir haben direkt geholfen, indem wir an 40 Familien von Kindern und Jugendlichen, die an unseren künstlerischen und pädagogischen Programmen teilnehmen, Tüten mit Lebens- und Hygienemitteln verteilt haben. Aber was in Zukunft sein wird, ist sehr ungewiss. Denn die Regierung hat ein Gesetz erlassen, das wegen der Gefahr einer Ansteckung alle kulturellen, künstlerischen und sportlichen Aktivitäten bis Ende des Jahres 2020 verbietet. Wir müssen also alle unsere Präsentationen und Aufführungen absagen und machen unsere Workshops in sehr kleinen Gruppen. Diese Präventivmaßnahme zwingt kleine Unternehmen, Theater, Restaurants und kleine Schulen zur Schließung und es gibt viele Lehrer*innen, Künstler*innen und viele andere, die jetzt keine Arbeit haben. Man kann aber nichts machen, denn die Gesetze sind sehr streng und es drohen Strafen, wenn man sie nicht einhält.

Hier in Villa el Salvador gab es schon die ersten Corona Fälle und leider auch die ersten Toten, der Großteil von ihnen waren ältere Menschen. Was die Lage bei uns noch schlimmer macht und uns sehr beunruhigt ist, dass die Strassen hier schmutzig und voller Müll sind und viele Häuser nicht stabil gebaut sind. Das macht es schwer, Hygieneregeln einzuhalten und den ganzen Tag zuhause verbringen zu müssen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Wir, unsere Familien und alle Kinder und Jugendlichen, die an unseren Workshops teilgenommen haben, sind alle gesund. Auch wir arbeiten von zu Hause aus und träumen auf andere Weise von der Zukunft. Wir lernen, Medien und digitale Technologien mehr zu nutzen und versuchen, unsere Theaterkurse und -übungen per Videoübertragung weiterzumachen. Die Jugendlichen kommunizieren über facebook und Whats App. Dafür müssen wir unser Internet und unsere Computer, die teilweise ein bisschen in die Jahre gekommen sind, ein wenig aufrüsten.

Unsere Jugendlichen wollten dieses Jahr unbedingt reisen, aber auch wenn sie das derzeit nicht mehr dürfen, so setzen sie sich weiterhin mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf unsere Kultur auseinander. Sie nehmen an der Bewegung „Fridays for Future“ und am Jugendnetzwerk „Buen Vivir“ teil, um von den Geschichten und der Weisheit ihrer Vorfahren zu lernen und zu erfahren, wie sie Mutter Erde schützen können. Sie sind immer bereit, etwas zu tun!

Wir umarmen euch ganz fest aus der Ferne und vertrauen darauf, dass bald wieder eine Zeit kommt, in der wir uns wieder ohne Angst umarmen und unseren Herzschlag spüren können!“

Ana Sofia

Das ganze Video von  Ana könnt ihr hier sehen:

 

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Ha pasado mas de un mes, donde cada viernes nos encontrábamos en nuestra sala de teatro para continuar los ensayos del …

Gepostet von Arena y Esteras am Montag, 27. April 2020

 

 

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