Nach einer dreiwöchigen Tournee durch verschiedene Städte in Deutschland mit Auftritten und Workshops in Schulen und Kirchen, bei einem Klimacamp und anderen Veranstaltungen war die Sosolya Undugu Dance Academy in der vergangenen Woche endlich wieder in Hamburg! Hier war sie zu Gast bei der Klasse 12b der Erich-Kästner-Schule in Hamburg-Farmsen.
Die Woche begann am Montag mit einer Show der traditionellen Trommel- und Tanzstücke aus Uganda für die Grundschulklassen der Schule. Diese waren natürlich begeistert.
Am nächsten Tag zeigte Sosolya dann ihr rasantes Musical „Die Geschichte von Zakayo“ vor den älteren Klassen im Forum der Schule. Das Publikum war sichtlich beeindruckt von der Darbietung der Künstler*innen aus Uganda und hatte danach viele Fragen an die Gäste: „Wie lange habt ihr dafür geübt?“, „Seit wann tanzt ihr?“, „Was bedeutete diese oder jene Szene auf der Bühne?“ und „Warum befasst ihr euch überhaupt mit dem Thema Klimawandel?“ Bereitwillig gaben die sechs Jugendlichen Anwort.
Nach einer Kennenlern-Runde mit der gastgebenden Klasse, verschiedenen Spielen und einem gemeinsamen Mittagessen wurden die kommenden Tage geplant. Die Klasse überlegte zusammen mit den Gästen, was sie gemeinsam unternehmen wollten. Innerhalb kurzer Zeit stand ein volles Programm fest: Tanzen, Trommeln, Singen, (klimafreundliches) Kochen, über den Klimawandel diskutieren und für die gemeinsame Show üben. Danach war noch genug Zeit, um die ersten Schritte des Yeke-Yeke-Tanzes zu lernen, wobei die Schüler*innen auch eigene Vorschläge dazu einbrachten.
Fotostrecke: Workshops an der Erich-Kästner-Schule (10 Bilder)
Der Mittwoch begann mit Aufwärmübungen, bevor es in die Diskussion zur „Climate Action“ ging. Die Jugendlichen diskutierten dabei zunächst über mögliche individuelle Maßnahmen zum Klimaschutz, die den meisten eigentlich bekannt sind: Fahrrad fahren, Bäume pflanzen, regionale Produkte kaufen und kein Plastik verwenden. Im Laufe der Diskussion wurde jedoch auch die Rolle der Politik thematisiert. „Bioprodukte müssen bezahlbar sein. Das ist Aufgabe des Staates“, bemerkte ein Schüler. „Druck auf die Regierungen machen, damit sie bessere Gesetze für mehr Klimagerechtigkeit verabschieden,“ lautete eine andere Forderung.
Aufbauend auf diesen Diskussionen entstanden anschließend kleine Theaterszenen, die zum einen die Forderungen an die Regierungen (Förderung von Naturschutz, Erneuerbaren Energien und regionalen Produkten), aber auch den eigenen Beitrag (Mülltrennung und Respekt vor der Natur) wieder aufgriffen.
An einem Nachmittag tauschten sich die Hamburger Schüler*innen mit den Gästen aus Kampala außerdem kulinarisch aus. Es wurden zwei jeweils typische Gerichte zubereitet – Bauernfrühstück und ugandische „Rolex“ (dünnes, gerolltes Fladenbrot gefüllt mit Ei, Gemüse, Tomaten und Zwiebeln) – und gemeinsam verspeist.
Nachdem am Donnerstag noch einmal fleißig das Trommeln geübt wurde, folgte schon der Tag der Aufführung. Vorher bemalten die Jugendlichen gemeinsam ein buntes Plakat mit ihren Ideen für Climate Action.
Fotostrecke: Bühnenshow der Klasse 12b mit Sosolya (17 Bilder)
Die gemeinsame Show kam bei den Mitschüler*innen sehr gut an: es gab viel Beifall und lobende Kommentare. Glücklich und positiv fiel dann auch das Feedback zur Woche aus: Alle Schüler*innen betonten, wieviel Spaß ihnen die Tage gemacht und dass sie viel gelernt hätten. Die meisten waren froh, sich (erstmalig) überhaupt auf eine Bühne getraut zu haben. „I’m usually not on stage that much. I hated it before – but today I liked it”, sagte ein Schüler und viele schlossen sich ihm an.
Genau diese Erfahrung ist eine zentrale Lernerfahrung und Teil der Begegnung mit den Gruppen der KinderKulturKarawane! Denn wie sagte Bagonza Herman schon bei seinen Vorbereitungsbesuchen: „If you don’t learn to speak out loudly, nobody will hear you!“
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