Treibhauseffekt, CO2-Emissionen, ökologischer Fußabdruck, Klimazeugenberichte, Upcycling, Moosgraffities, vertikales Gärtnern, Klimarallye…das waren einige der Themen, mit denen sich die Schüler*innen der Klasse 9b der Fritz-Schumacher-Schule in der Klimawoche vor den Märzferien beschäftigten – unter anderem in Vorbereitung auf die Zusammenarbeit mit Teatro Trono aus Bolivien. Unterstützt durch die creactiv-Leitung und externe Fachfrauen wurde mit der engagierten Klassenlehrerin Sadaf Shiri ein ehrgeiziges Wochenprogramm auf die Beine gestellt.
Es begann mit einem vierstündigen Einführungsworkshop durch Ulrike Eder von der Infostelle Klimagerechtigkeit, der bei den Schüler*innen sehr gut ankam: endlich hätten sie den Treibhauseffekt verstanden und auch begriffen, was das mit Gerechtigkeit zu tun habe, sagten sie in der Abschlussrunde: So gut und verständlich hätte es ihnen bislang keine Lehrkarft beibringen können. Was für ein Lob!
Am 2. Tag vertieften sie das Gelernte durch einen Film und Eigenrecherchen auf dem creACTiv-Blog, befassten sich mit dem ökologischen Fußabdruck und mit Klimazeugenberichten aus allen Kontinenten und setzten ihre Einsichten auf Plakaten und Collagen zu unterschiedlichen Themen um. Dabei ging es z.B. um die Folgen für das Klima durch Kleiderproduktion, Fleischkonsum und Plastik, um Klimaflüchtlinge und allgemein um Klimagerechtigkeit.
Am 3. Tag wurde es praktisch: in einem Up-Cycling-Workshop mit Andrea Hille wurden Portemonnaies aus Milch- und Safttüten (Tetra Paks), Jonglierbälle aus alten T-Shirts und Plastiktüten sowie kleine Häkelkörbchen aus „Plastik-Wolle“ (zerschnittene Plastiktüten) hergestellt. Erstaunlich war das Interesse einiger Jungen am Häkeln – sie wollten mal was Neues ausprobieren, hieß es. Da sich aber das Häkeln mit hauchdünnen Plastikstreifen – ohne Vorkenntnisse – als ziemlich knifflig erwies, blieb das große Erfolgserlebnis leider aus. Immerhin: sie hatten es versucht – Repekt! Die Jonglierbälle und Portemonnaies gelangen dagegen ohne große Probleme.
Der „Pflanzen“-Workshop am 4. Tag war dann nochmal ein Höhepunkt: während die einen alte PET-Flaschen mit Cutter und erhitzten Stechbohrern zu Pflanzgefäßen umarbeiteten, mit Erde füllten und mit vielen bunten Frühblühern bepflanzten, erstellten die anderen aus Moos, Joghurt und alten Holzplatten (die wir zuvor aus dem Sperrmüll der Schule gezogen hatten), drei tolle Moosgraffitis, darunter eines mit dem spanischen Schriftzug „justicia climática“ (Klimagerechtigkeit). Dann wurden die Moos-Graffitis mit den bepflanzten Flaschen als kleines vertikales Gartenprojekt für die ganze Schule sichtbar im Schulgarten installiert. Zum Glück machte dabei sogar der Hamburger Dauerregen eine Pause!
Am letzten Tag fand abschließend dann ein Ausstellungsbesuch mit GPS-Klimarallye auf Gut Karlshöhe statt. Drumherum um all diese Aktivitäten mussten auch noch die verschiedenen Projekte (Themenplakate, Mind Map) fertig gestellt werden. Was für eine Woche – was für ein Programm (das hier als Anregung für andere Klassen heruntergeladen werden kann)! Alle Beteiligten hatten großen Spaß, haben viel dazu gelernt und freuen sich nun auf den Besuch der bolivianischen Gäste. Für diese wurde dann noch spontan von einigen Schülerinnen eine Videobotschaft auf Spanisch mit einem „justicia climática“-Rap verfasst. Großartig und sehr nachahmenswert!
Den Bericht der Schüler*innen gibt es hier zu lesen.
Pingback: Von Tetrapack-Geldbörsen bis Moos-Graffiti – KinderKulturKarawane
Pingback: Ivan Nogales an der Fritz-Schumacher-Schule – creACTiv | Der Blog